Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Wilhelm Friedrich Werner (1648-1723)

Einführung

Werner kam in Griesheim an der Ilm auf die Welt, wurde als Kind zunächst von einem Privatlehrer unterrichtet und besuchte seit Beginn seines siebten Lebensjahres die Stadtschule in Stadtilm. In seinem 13. Lebensjahr wechselte er auf die Schule in Arnstadt. Anschließend erhielt er zusammen mit den Söhnen eines Adligen Privatunterricht in Merseburg. Dem Befehl seines Vaters folgend, zog er 1655 auf die Universität Jena und nahm dort das Studium der Rechte auf. Nach drei Jahren an der Universität bildete er sich bei einem Juristen in Merseburg in der juristischen Theorie und Praxis weiter. Danach stand er in den Diensten des Hofmeisters von Herzog Georg Wilhelm in Schlesien. Nach dem Tod des letzten Piasten 1675 diente er drei jungen Adligen als Hofmeister während ihrer Universitätsstudien in Leipzig und Altdorf. Auf deren Kavalierstour 1681 begleitete er sie nicht, nachdem ihn seine damals 72-jährige Mutter gebeten hatte, in der Heimat zu bleiben. Ab 1682 stand er zunächst als Hof- und Konsistorialrat, ab 1700 als Vizekanzler in den Diensten des Hauses Schwarzburg-Sondershausen. 1702 wurde er Nachfolger Georg Ulrichs von Beulwitz in dem Amt eines Kanzleidirektors in Frankenhausen. Aus seinen drei Ehen gingen insgesamt 12 Kinder hervor, von denen die Hälfte im Jahre 1721, als Werner seinen Lebenslauf niederschrieb, noch am Leben waren.