Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Johann Michael Andreä (1657–1711)


Einleitung

Johann Michael Andreä nahm nach einem Besuch höherer Schulen in Königsee und Rudolstadt sein Studium in Leipzig auf. Wegen einer Pestepidemie im Jahr 1680 verließ er die Universitätsstadt und zog zu seiner Mutter nach Ichtershausen, wo er sich bis 1682 seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer verdiente. Dann setzte er sein Studium in Jena fort. Wegen einer lebensgefährlichen Erkrankung musste er es jedoch 1684 abbrechen. Seine Laufbahn im Kirchendienst begann im Folgejahr mit der Ernennung zum Diakon in Rudolstadt. Bereits drei Jahre nach seiner Eheschließung im Jahre 1687 verstarb seine Frau und hinterließ ihm zwei Kinder. Da ihn sein Witwerstand bei der Ausübung seines Amtes behinderte, entschloss sich Andreä 1692, ein weiteres Mal zu heiraten. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor. Seine geistliche Laufbahn fand ausschließlich in Rudolstadt statt, wo er 1696 zum Oberpfarrer avancierte. Während seines Lebens wurde er von zahlreichen Krankheiten geplagt, auf die er in seinem Lebenslauf ausführlich eingeht. Dabei schildert er auch Probleme psychischer Natur, Glaubenszweifel und Selbstmordgedanken.