Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Andreas Reyher (1601–1673)

Einführung

Andreas Reyher kam in Heinrichs bei Suhl zur Welt. Er durfte ab seinem 13. Lebensjahr höhere Schulen zunächst in Suhl, später in Schleusingen besuchen, weil er weder zum Fuhrwesen noch zum Handel eine Neigung verspürte. 1621 begann er ein Studium in Leipzig. Dort wurde er in das Haus eines Handelsherrn aufgenommen. Als Gegenleistung musste er dessen Kinder unterrichten und ihm noch andere Dienste leisten. 1625 erhielt er den Grad eines Bakkalaureus. Zwei Jahre später wurde er Magister. Nun konnte er das Haus des Handelsherrn verlassen, eigene Räume anmieten und dort Lehrveranstaltungen abhalten. Damit und mit der Unterrichtung vornehmer Leute Kinder konnte er seinen Lebensunterhalt bestreiten. Eigentlich strebte er eine Universitätslaufbahn an, war auch schon in die philosophische Fakultät aufgenommen worden, erhielt aber 1632 einen Ruf zum Rektor des Gymnasiums in Schleusingen, den er nicht ablehnen durfte. Ehe er das Amt eines Rektors des Johanneums in Lüneburg antreten konnte, wurde er 1640 von seinem Landesherrn Herzog Ernst von Sachsen-Gotha zum Rektor des Gothaer Gymnasiums ernannt. In seinem Lebenslauf verweist er mehrfach auf Belege für die Vorgänge um seine Berufungen, die er in einem besonderen Aktenband gesammelt hatte.