Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Erfasste Daten

In der Datenbank sind folgende, auf dem Titelblatt enthaltene Angaben erfasst und zu einem Regest zusammengestellt:

  • Nachname und Vorname(n) der/des Verstorbenen
  • Sterbe- und/oder Beerdigungsjahr
  • Nachname und Vorname(n) des Verfassers der Trauerschrift
  • Nachname und Vorname(n) des Druckers und/oder Verlegers
  • Druck- bzw. Verlagsort
  • Erscheinungsjahr
  • Signatur

Der Umfang der erhobenen Daten musste angesichts der Fülle des zu erfassenden Materials und der diesem Projekt zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Mittel auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Dies unterscheidet den Titelblattkatalog von anderen Online-Leichenpredigten-Katalogen. Ebenso wenig will er an bibliothekarischen Maßstäben gemessen werden. Sein Zweck ist es vielmehr, Wissenschaftlern unterschiedlichster Disziplinen einen ersten Zugang zu dem reichhaltigen Bestand zu eröffnen.

Zur Vorgehensweise bei der Aufnahme der Personennamen im Titelblattkatalog ist folgendes anzumerken: Seine besondere Form als Online-Datenbank bedingte gewisse Abweichungen von den bewährten Grundsätzen der gedruckten Kataloge der Forschungsstelle. So wurden die Namen Verstorbener bürgerlicher Herkunft dann behutsam normiert, wenn bei ein und demselben Verstorbenen verschiedene Varianten seines Namens vorlagen, weil mehrere Trauerschriften auf ihn veröffentlicht wurden. Um die Online-Datenbank besser nutzen zu können, wurde in diesen Fällen der Name vereinheitlicht. Bei mehreren voneinander abweichenden deutschen Namensformen wurde dann diejenige gewählt, welche der heute gebräuchlichen Schreibweise am nächsten kommt; war neben der deutschen auch eine latinisierte Namensform vorhanden, so erscheint stets nur die deutsche.

Die Adligen wurden, wie in den gedruckten Katalogen der Forschungsstelle, durchgängig nach Schwennicke [1] und Kneschke [2] normiert. Gefeierte Ehefrauen sind unter ihrem Ehenamen angesetzt. Die bei der Online-Recherche im Titelblattkatalog zur Verfügung stehenden Namensindizes und phonetischen Suchalgorithmen erleichtern zudem das Auffinden der verschiedenen Schreibweisen eines Namens.

Häufig erscheint der Name des Verfassers nicht auf dem Titelblatt, sondern wird erst im weiteren Text der Quelle genannt. Ihn jeweils zu ermitteln, hätte den Arbeitsaufwand erheblich erhöht und die Fertigstellung des Titelblattkataloges in nicht zu verantwortender Weise verzögert. Deshalb wurde ein Verfassername nur dann erfasst, wenn er auf dem Titelblatt erscheint. Eine Ausnahme stellen die Stücke aus Sammelwerken dar. Hier wurden die relevanten Informationen anhand des Haupttitelblattes ermittelt und in die Datenbank aufgenommen.

Offensichtliche Druckfehler wurden stillschweigend korrigiert. Die Verfassernamen wurden, sofern sie sich dort nachweisen ließen, zeitnah nach dem Gelehrtenlexikon von Jöcher [3], in allen anderen Fällen nach der Quelle aufgenommen. Für namentlich nicht genannte Einzelverfasser ohne Initialen und für vermutlich nicht aufgeschlüsselte Verfasserkollektive wurde "anonym" angegeben.

Ebenfalls der besseren Benutzbarkeit der Datenbank diente die Normierung der Drucker- und Verlegernamen sowie der Druck- und Verlagsorte nach den einschlägigen Verzeichnissen von Benzing [4] und Paisey [5].

Die in den Regesten zusammengestellten Daten werden durch Abbildungen der Titelblätter ergänzt. Hierzu wurden die Titelblattkopien gescannt. Die Digitalisierung erfolgte mit 24 Bit Farbtiefe (True Color) und einer Auflösung von 150 dpi. Im WWW sind die Bilder im JPG-Format verfügbar. Die einzelnen Bild-Dateien umfassen im Durchschnitt etwa 100 KB. Da die Scans nicht nachbearbeitet werden konnten, weisen sie gelegentlich Qualitätseinbußen auf.

[1] Detlev Schwennicke (Hg.), Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, N.F., 19 Bde., Marburg/Berlin 1980-2000.

[2] Ernst Heinrich Kneschke (Hg.), Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, 9 Bde., Leipzig 1859-1870.

[3] Christian Gottlieb Jöcher (Hg.), Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Teil 1-4, Leipzig 1750/51; Fortsetzung und Ergänzungen von Johann Christoph Adelung u.a., 7 Bde., Leipzig 1784-1897.

[4] Josef Benzing, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet , 2. Aufl., Wiesbaden 1982 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 12); ders., Die deutschen Verleger des 16. und 17. Jahrhunderts. Eine Neubearbeitung, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 18 (1977), Sp. 1077-1322.

[5] David L. Paisey, Deutsche Buchdrucker, Buchhändler und Verleger 1701-1750 , Wiesbaden 1988 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 26).