Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 25

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Christian-Weise-Bibliothek zu Zittau. 4 Bde.

Bearbeitet von Rudolf Lenz, Susanne Baudisch, Elke Hunger, Werner Hupe, Horst Nieder und Helga Petzoldt
1999, 4 Bde. 25/1-2 Katalogteil I-II. X, 1.136 Seiten. 25/3-4 Registerteil I-II. IX, 715 Seiten.
ISBN 3-515-08159-3. Zus. EUR 114,00.

Inhalt

Die Christian-Weise-Bibliothek entstand aus der Ratsbibliothek der Stadt Zittau, deren ältester Nachweis aus dem Jahre 1564 datiert. Der Katalog ihrer Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften umfasst 4.720 Einträge. Das Material stammt vornehmlich aus dem Zittauer Raum. In Personalia, die in Leichenpredigten Zittauer Geistlicher zu finden sind, und in Gedenkschriften mit Personalia, die von Repräsentanten des Zittauer Gymnasiums auf bedeutende Persönlichkeiten der Stadt verfasst wurden, zeigt sich anschaulich politisches und wirtschaftliches, geistiges ebenso wie religiöses, soziales und privates Leben über mehrere Generationen hinweg. Die Quellen verweisen auf die vielfältigen Beziehungen nach Sachsen, in die Nieder- und Oberlausitz, nach Schlesien und Böhmen. Zu den bekanntesten im Katalog vertretenen Epicedienverfassern gehört der herausragende Rektor des Zittauer Gymnasiums Christian Weise.

Rezensionen

"Der zwei Teilbände mit 1136 Seiten umfassende Katalogteil wird durch einen ebenfalls zweiteiligen und 715 Seiten zählenden Registerteil in hervorragender Weise erschlossen. Sind die Register sämtlicher Personennamen, der Mädchen- und Witwennamen, der Verfassernamen und der Orte als selbstverständlich notwendige Hilfen anzusehen, so erlauben 12(!) weitere Spezialregister eine detaillierte Erschließung des Bestandes durch den Benutzer. Die Einzelregister der Verfasser von Leichenpredigten, Epicedien, Komponisten, Künstlern und Stechern, Druckern und Verlegern sind mit eben solcher Sorgfalt und Zuverlässigkeit geführt wie die der Geburtsorte, der Sterbe- und Beerdigungsorte, der Druck- oder der Verlagsorte. Ein Register der bildlichen Darstellungen und ein Register der Berufe runden den mit diesen Verzeichnissen gebotenen Service ab. ... Der enorme im Katalog erfasste und vorgelegte Datenbestand ist daher bereits eine hervorragende Grundlage für inhaltliche Auswertungen zu den o.g. nur kurz angesprochenen Fragen. Im Kontext mit den vorliegenden Katalogen der Leichenpredigten in fünf schlesischen und zwei sächsischen Institutionen (die Reihe wird fortgesetzt) füllt der zu besprechende Katalog auch geografisch gesehen eine wichtige Lücke. Neben der Fortsetzung der Erfassung von Bibliotheksbeständen jenseits der Grenze ist zu hoffen, dass dem Zittauer Katalog bald weitere Bestandsverzeichnisse von Trauerschriften in sächsischen und speziell oberlausitzischen Bibliotheken wie etwa der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz folgen, deren vermuteter Bestand an Leichenpredigten mit mindestens 4500 Drucken nach den Erfahrungen noch deutlich höher sein dürfte. Dem Herausgeber und seinen Mitarbeitern ist für die in fünfjähriger Arbeit erfolgte Erfassung der Trauerschriften in Zittau, die sorgfältige Aufbereitung der Quellen und die Vorlage des Kataloges der Christian-Weise-Bibliothek zu danken."

Martin Kügler, in: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge 3/2000, S. 145f.

 

"Die Bestände an Personalschriften sind auch außerhalb Hessens eine wesentliche Quelle und sie lassen sich nur im möglichst übergreifenden Zusammenhang erfassen und auswerten. ... Die Leichenpredigten ergeben ein ungewöhnlich dichtes Bild der Stadt Zittau, aber auch des umliegenden Adels, der sächsischen Gelehrtenschicht, und weit darüber hinaus. ... Insgesamt bieten die vier Bände ein weiteres unentbehrliches Hilfsmittel der Personen- und Familiengeschichte."

Lupold von Lehsten, in: Hessische Familienkunde 25/2000, H. 2, Sp. 104f.