Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Erläuterungen zur Datenbank

Umfang und Inhalt

Der Thesaurus Professionum, an dem erste Arbeiten 2004 begannen, verzeichnet in 30.445 Einträgen frühneuzeitliche Berufsbezeichnungen, die bei der Auswertung der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in Archiven und Bibliotheken in Hessen, Sachsen, Schlesien und Thüringen, den Arbeitsschwerpunkten der Forschungsstelle für Personalschriften, erfasst wurden. Dabei handelt es sich um Archive und Bibliotheken in:

  • Altenburg (Bd. 43, 44, 48)
  • Arnstadt (Bd. 59)
  • Bautzen und Löbau (Bd. 34)
  • Breslau (Bd. 8, 16, 21)
  • Darmstadt (Bd. 11, 13)
  • Dresden (Bd. 17, 19)
  • Frankfurt am Main (Bd. 26, 29, 36)
  • Fulda (Bd. 39)
  • Gera (Bd. 55)
  • Gießen (Bd. 7)
  • Görlitz (Bd. 31, 38)
  • Kamenz (Bd. 27)
  • Kassel (Bd. 42)
  • Krakau (Bd. 33)
  • Leipzig (Bd. 37, 46, 49, 50)
  • Marburg (Bd. 2, 12, 14)
  • Meißen (Bd. 49)
  • Nieder- und Oberschlesien (Bd. 32, 30)
  • der Odenwaldregion (Bd. 24)
  • Oels (Bd. 20)
  • Oppeln-Rogau (Bd. 22)
  • Pirna (Bd. 49)
  • Röhrsdorf (Bd. 40, 47, 49)
  • Rothenburg ob der Tauber (Bd. 6)
  • Rudolstadt (Bd. 45, 51, 52)
  • Sondershausen (Bd. 53, 54)
  • Schleiz (Bd. 60)
  • Schleusingen (Bd. 58)
  • der Vogelsbergregion (Bd. 9)
  • dem sächsischen Vogtland (Bd. 41)
  • Wiesbaden (Bd. 15, 23)
  • Zittau (Bd. 25, 28)

Aufbau der Datenbank

Der Thesaurus Professionum ist hierarchisch aufgebaut. An der Spitze seiner Begriffshierarchie stehen sieben Hauptberufsgruppen, die in 18 Untergruppen differenziert sind. Auf der nächsten Ebene folgen die Oberbegriffe. Ihnen sind Unterbegriffe zugeordnet, die wiederum aus den normierten Berufsbezeichnungen abgeleitet wurden. Diese sind durch Normierung der Quellen-Berufsbezeichnungen in ihrer Rechtschreibung gebildet worden. Auf der untersten Stufe der Datenbankhierarchie befinden sich die frühneuzeitlichen Quellen-Berufsbezeichnungen. Sie liegen zum Teil in deutscher Sprache vor, zum Teil sind sie latinisiert oder gräzisiert. Ein kleinerer Teil tritt in weiteren Sprachen auf.

Suchmöglichkeiten

Die Registersuche ermöglicht mit zwei Registern Recherchen nach Quellen-Berufsbezeichnungen, normierten Berufsbezeichnungen sowie Unter- und Oberbegriffen. Verbreitungskarten geben auf jeder Ebene der Begriffshierarchie einen Überblick über die geographische Verteilung der Berufsbezeichnungen auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland und in den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und den ehemaligen deutschen Ostgebieten liegende Orte werden auf einer Europakarte angezeigt. Über ein Ortsregister kann man gezielt nach bestimmten Orten und den in ihnen vorkommenden historischen Berufsbezeichnungen suchen. Die Systematiksuche erlaubt Recherchen nach den verschiedenen Bezeichnungen der Frühen Neuzeit für bestimmte Berufe. Beginnend bei den sieben Hauptberufsgruppen kann man stufenweise zu den Bezeichnungen gelangen, wie sie in den Quellen erscheinen.

Geographische Zuordnung der Berufsbezeichnungen

Wenn in einer Leichenpredigt eine Berufsbezeichnung durch Nennung eines Berufsortes lokalisiert ist, so erscheint der Name dieses Ortes in der Datenbank unter der Quellen-Berufsbezeichnung. Ist in der Quelle ein Berufsort nicht angegeben, so erscheint der Sterbeort, fehlt auch dieser, der Beerdigungsort. Liegen alle drei nicht vor, so dient ersatzweise der Druckort oder bei dessen Fehlen der Verlagsort der geographischen Zuordnung einer Berufsbezeichnung. Daher kann es beispielsweise vorkommen, dass die Berufsbezeichnung eines Professors nicht mit einem Universitätsort verknüpft ist. Die Normierung der Ortsnamen folgt dem Thesaurus Locorum. Durch Anklicken des Ortsnamens gelangt man zu einer Seite, die einen Überblick über die in diesem Ort Erwähnung findenden Berufsbezeichnungen gibt.

Zeitliche Zuordnung der Berufsbezeichnungen

Den Quellen-Berufsbezeichnungen sind außerdem - wenn möglich - kursiv gesetzte zeitliche Zuordnungen beigefügt. Dabei handelt es sich in der Regel um das Jahr, in dem der Verstorbene, dem die jeweilige Leichenpredigt gewidmet ist, beerdigt wurde. Ist in der Quelle dieses Datum nicht angegeben, erscheinen das Sterbe- oder - wenn auch dieses fehlt - das Erscheinungsjahr.

Katalognachweis

Unter einer Quellen-Berufsbezeichnung erscheint außerdem in runden Klammern die Sigle des Leichenpredigten-Kataloges der Forschungsstelle für Personalschriften, in dem die Bezeichnung vorkommt. Durch Anklicken der Sigle wird ein Fenster mit bibliographischen Angaben zu diesem Katalog geöffnet.

Quellen-Berufsbezeichnungen

Ist eine Berufsbezeichnung, die nur aus einem Wort besteht, in der Quelle abgekürzt, so erscheint diese Abkürzung in der Quellen-Berufsbezeichnung des Thesaurus Professionum aufgelöst. Bei einer Berufsbezeichnung, die aus mehreren Wörtern besteht, wird lediglich der erste Bestandteil aufgelöst, wenn er abgekürzt ist. Abkürzungen der weiteren Teile eines zusammengesetzten Begriffes werden erst in der normierten Berufsbezeichnung aufgelöst. Die Quellen-Berufsbezeichnungen beginnen in der Regel mit einem Großbuchstaben, auch wenn sie in der Vorlage mit einem Kleinbuchstaben anfangen. Hiervon abgesehen ist die Wiedergabe der Quellen-Berufsbezeichnungen vorlagengetreu. Orthographische Eigentümlichkeiten und Fehler wurden beibehalten.

Normierte Berufsbezeichnungen

In erster Linie wurde bei der Normierung der Quellen-Berufsbezeichnungen die Schreibweise vereinheitlicht. Bei deutschen Berufsbezeichnungen wurden die Rechtschreibnormen vor der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1. August 2006 angewandt, bei lateinischen Berufsbezeichnungen beginnen nur das erste (oder einzige) Wort sowie Namen und namenähnliche Bezeichnungen mit Großbuchstaben. Präpositionale Wendungen der Quellen-Berufsbezeichnungen wurden wenn möglich in genitivische umgewandelt.

Übersetzungen

Einer fremdsprachigen normierten Berufsbezeichnung ist eine deutsche Übersetzung beigegeben; diese entfällt jedoch, wenn sie mit dem Unterbegriff übereinstimmt. Begriffe können sowohl durch zeitgenössische als auch durch moderne deutsche Äquivalente wiedergegeben sein, um ihre Bedeutung in der Frühen Neuzeit angemessen zu verdeutlichen.

Erläuterungen

Normierte Berufsbezeichnungen oder deren Bestandteile sind mit einer Erläuterung versehen, wenn sich ihre Bedeutung nicht durch allgemein zugängliche Nachschlagewerke - als Referenz dient die 30-bändige Brockhaus-Enzyklopädie aus dem Jahr 2006 - ermitteln lässt.