Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Tote Objekte - Lebendige Geschichten

17.06.2014

Kategorie: Neuerscheinungen

Leichenpredigten als medizinhistorische Quelle

"Tote Objekte - Lebendige Geschichten. Exponate aus den Sammlungen der Philipps-Universität Marburg" - unter diesem Titel erschien soeben ein Aufsatzband, der die Vorträge umfasst, die aus Anlass des 200jährigen Bestehens der Anatomischen Sammlung der Philipps-Universität Marburg gehalten wurden. In dem reich bebilderten Buch werden unterschiedliche Objekte aus insgesamt sieben Marburger Sammlungen vorgestellt.

Zu den beteiligten Institutionen, die am Ende des Bandes noch einmal gesondert vorgestellt werden, gehört auch die Forschungsstelle für Personalschriften. Deren damaliger Mitarbeiter Dr. Patrick Sturm hielt während der interdisziplinären Tagung im November 2012 einen Vortrag über Leichenpredigten als medizinhistorische Quelle. Unter dem Titel "Leiden - lernen - heilen" wird anhand von medizinhistorisch interessanten Beispielen die Gattung Leichenpredigt vorgestellt. Dabei geht es ebenso um die Ausbildungswege von Medizinern wie um die Krankheitsbeschreibungen in den Lebensläufen.

Das Themenspektrum der weiteren Aufsätze reicht von der Beschreibung eines Elefantenskelettes aus dem Jahre 1865 über die Darstellung fehlgebildeter Menschen in der antiken Kunst und Schädel und Totenmasken von hingerichteten Verbrechern bis zum Schädelkult in der pazifischen Südsee und einer Wachstafel mit der Darstellung der Entwicklungsstufen eines Embryos aus dem 19. Jahrhundert. Durch die Gruppierung der Aufsätze nach Themen statt nach Fachgebieten wird eine interdisziplinäre Lesart geschaffen.

 

Bibliographische Informationen:
Irmtraut Sahmland und Kornelia Grundmann (Hg.), Tote Objekte - Lebendige Geschichten. Exponate aus den Sammlungen der Philipps-Universität Marburg, Petersberg 2014, 256 S., ISBN 978-3-86568-948-1

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