Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Sprache der Trauer

25.11.2014

Kategorie: Neuerscheinungen

Neuer Sammelband erschienen

In dem kürzlich erschienenen, von Seraina Plotke und Alexander Ziem herausgegebenen Sammelband "Sprache der Trauer. Verbalisierungen einer Emotion in historischer Perspektive" wird der sprachliche Umgang mit Trauer unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die interdisziplinären Beiträge bieten einen Einblick in die unterschiedliche Kodifizierung und Verarbeitung von Trauer in allen Epochen der Geschichte.

Zwei der Beiträge beleuchten auch die Epicediendichtung. Dietmar Till behandelt unter dem Titel "Poetik der Trauer. Zwei Spielarten des Epicediums um 1700" zunächst die allgemeinen Voraussetzungen und Vorbilder der Gattung und gibt einen Überblick über ihre Formensprache. Danach analysiert er zwei beispielhafte Trauergedichte in Bezug auf ihren Umgang mit der Trauer.

Der Beitrag von Elisabeth Reber geht auf die oft vernachlässigte neulateinische Epicediendichtung ein. Unter dem Titel "Gefühle nach Maß. Untersuchungen zur Trauerartikulation in den neulateinischen Epicedien für Johannes Buxtorf den Jüngeren (1599-1664)" zeigt sie am Beispiel der Trauerdichtung auf einen Basler Gelehrten, wie die Emotion der Trauer für die gebildeten Rezipientenkreise sprachlich umgesetzt wird. Dabei wird deutlich, dass hier keineswegs ausschließlich die üblichen Phrasen genutzt werden, sondern die Indivualität des Verstorbenen in seinem gesellschaftlichen Umfeld zum Ausdruck kommt.

 

Bibliographische Informationen:
Seraina Plotke und Alexander Ziem (Hg.), Sprache der Trauer. Verbalisierungen einer Emotion in historischer Perspektive, Heidelberg 2014, 373 S., ISBN: 978-3-8253-6090-0

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