Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Schattengefechte

01.09.2015

Kategorie: Neuerscheinungen

Monographie von Anna Echterhölter

Bereits 2012 erschien die auf ihrer Dissertation basierende Studie "Schattengefechte. Genealogische Praktiken in Nachrufen auf Naturwissenschaftler (1710-1860)" der Kulturwissenschaftlerin Anna Echterhölter.

Die Autorin untersucht darin den Einfluss von Memorialmedien, insbesondere von Nachrufen, auf die Entstehung und Veränderung von wissenschaftlichen Wertungssystemen im 18. und 19. Jahrhundert.

Als Fallbeispiele werden Nachrufe auf Pierre-Louis Moreau de Maupertuis (1759), Charles-Louis de Secondat de Montesquieu (1755), Carl Friedrich Gauß (1856) sowie Johannes Müller (1858) anhand von vier Kategorien analysiert. Zudem untersucht Echterhölter die Textart der Nachrufe und vergleicht sie mit anderen Formen des Totengedenkens.

Aufgrund ihrer engen Verwandtschaft mit der Textsorte der Nachrufe wird in diesem Kontext auch die Gattung der Leichenpredigten sowie ihre Funktion und Geschichte betrachtet. Es wird herausgearbeitet, dass diese die moralische Erziehung der Trauergemeinde zum Ziel hatten, weshalb die Memorialmedien ihren Quellenwert nicht nur aus der Überlieferung von Fakten, sondern insbesondere durch den Transport von zeitgenössischen Wertsystemen erhalten.

 

Bibliographische Informationen:
Anna Echterhölter: Schattengefechte. Genealogische Praktiken in Nachrufen auf Naturwissenschaftler (1710-1860), Göttingen 2012, 365 S., ISBN: 978-3-8353-1071-1

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