Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Leichenpredigten im katholischen Bereich

24.02.2016

Kategorie: Neuerscheinungen

Aufsatz von Werner Chrobak

In seinem bereits 2013 erschienenen Aufsatz "Leichenpredigten im katholischen Bereich" bietet Werner Chrobak einen Überblick über die Entwicklung der katholischen Leichenpredigt von der Antike bis in das 21. Jahrhundert und nennt dabei insbesondere Beispiele aus dem Regensburger Raum.

In zwei kürzeren Abschnitten werden zuerst der Beginn der katholischen Leichenreden im 4. Jahrhundert und ihre Bedeutung im Mittelalter behandelt. Den Schwerpunkt legt Werner Chrobak im Anschluss auf die katholische Leichenpredigt zwischen der Reformation und dem 18. Jahrhundert. Die Blütezeit der evangelischen Leichenpredigt blieb nicht ohne Wirkung auf die katholischen Leichenpredigten. Zwar wurden in vielen katholischen Synoden dieser Zeit Vorbehalte und sogar Verbote gegen Leichenpredigten ausgesprochen, dennoch wurden sie als Form des Totengedächtnisses auch für Katholiken attraktiv. Durch die wachsende Gewichtung der Lebensläufe der Verstorbenen erfuhr die Leichenpredigt im katholischen Raum eine größere Verbreitung, auch wenn andere theologische Inhalte als in den protestantischen Leichenpredigten vermittelt wurden.

Die Diskussion über Zulassung oder Verbot der Leichenrede entbrannte in der katholischen Kirche im 19. Jahrhundert erneut und setzte sich bis in die 1970er Jahre fort. Erst mit 1973 wurde die Leichenpredigt als integrierender Bestandteil der katholischen Begräbnisliturgie anerkannt.

 

Bibliographische Informationen:
Werner Chrobak, Leichenpredigten im katholischen Bereich, in: Paul Mai (Hg.), Totengedächtnis im Katholischen Regensburg. Ausstellung in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg, 25. Oktober 2013 bis 31. Januar 2014, Lindenberg i. Allgäu 2013 (Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg: Kataloge und Schriften 33), S. 153-166.

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