Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Leichenpredigt und Lügenpredigt

14.10.2014

Kategorie: Neuerscheinungen

Neuer Aufsatz von Radmila Pavlíčová

Im neuesten Heft der "Wolfenbütteler Barocknachrichten" (Jg. 40, 2013, H. 2, S. 117-142) ist ein Aufsatz von Radmila Pavlíčová über die Leichenpredigten des Hildesheimer Dompredigers Heinrich Wynich (1544-1612) erschienen.

Wynich grenzte sich in diesen Predigten, die zwischen 1578 und 1586 publiziert wurden, von der protestantischen Heilslehre ab und griff die lokale lutherische Geistlichkeit an. Seine Leichenpredigt auf den Theologieprofessor Rudolf Klencke (1528-1578) hatte eine polemische Auseinandersetzung mit dem Hildesheimer Superintendenten Bartholomaeus Wolffhardt (gest. 1581) zur Folge, die wegen der spezifischen konfessionellen Situation in Hildesheim - so die Autorin - besonders scharf ausgefallen sei.

Zusammenfassend stellt Pavlíčová fest, dass die Analyse von Leichenpredigten einen Beitrag zur Erforschung der "Selbstrepräsentation konkurrierender Konfessionen und d[er] Strategien ihrer geistlichen Führer, den öffentlichen Raum mittels Medien symbolisch zu beherrschen", leiste (S. 123).

 

Bibliographische Informationen:
Radmila Pavlíčová, Leichenpredigt und Lügenpredigt. Hildesheim im Licht der Leichenpredigten und Pamphlete aus den Jahren 1578-1581. Übersetzt von Hana Jadrná Matějková, in: Wolfenbütteler Barocknachrichten 40 (2013), H. 2, S. 117-142.

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