"Er lehrte, Er las, Er dachte, Er schrieb"
09.04.2014
Kategorie: Veranstaltungen
Lesung zum 260. Todestag von Christian Wolff
Bilderstrecke zur Lesung [1/7]
Im Rahmen der Lesungen am Herder-Institut in Marburg trugen am 8. April 2014 Dr. Eva-Maria Dickhaut und Birthe zur Nieden aus einer Trauerschrift auf Christian Freiherr von Wolff (1679-1754) vor. Die Lesung wurde am Vorabend seines 260. Todestages veranstaltet und fand zahlreiche interessierte Zuhörer.
Christian Wolff, geboren 1679 in Breslau, gilt neben Leibniz als einer der wichtigsten Philosophen der Aufklärung. Nach seinem Studium in Jena lehrte er einige Jahre in Leipzig, bis er 1706 als Professor der Mathematik und Philosophie nach Halle berufen wurde. Dort wirkte er bis 1723, als er aufgrund von Konflikten mit seinen pietistischen Gegnern des Landes verwiesen wurde und einem Ruf nach Marburg folgte. Dort prägte er bis zu seiner Rückberufung nach Halle 1740 das geistige Profil der Philipps-Universität und unterrichtete unter anderem auch Michail Wassiljewitsch Lomonossov. Noch heute richtet das Institut für Philosophie an der Marburger Universität eine nach Christian Wolff benannte Vorlesungsreihe aus.
Die Trauerschrift, aus der gelesen wurde, stammt von einem seiner Schüler, Johann Friedrich Stiebritz (1707-1772), der darin nicht nur den Tod des Gelehrten betrauert, sondern auch seine Lehren zu verteidigen sucht.
Wie der Leiter der Forschungsbibliothek, Dr. Jürgen Warmbrunn, in der Einleitung der Lesung erläuterte, richtet das Herder-Institut seit März 2012 wieder in regelmäßigen Abständen Lesungen aus. Es setzt damit in leicht modifizierter Form eine Tradition auf dem Schlossberg fort, die bis in die Gründungsjahre des Instituts zurückreicht. Überwiegend im Lesesaal der Forschungsbibliothek und damit von Büchern umgeben werden Texte mit Bezug zu den Sammlungs- und Forschungsaktivitäten des Instituts zu Gehör gebracht. Anschließend ergeben sich Diskussionen oder Gespräche. Die Veranstaltungen richten sich an die breite interessierte Öffentlichkeit der Region und werden durch thematisch passende Vitrinenausstellungen mit Materialien aus den Magazinen von Bibliothek und Sammlungen begleitet.
