Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Die albertinischen Leibärzte vor 1700

07.03.2016

Kategorie: Neuerscheinungen

Neue Monographie von Andreas Lesser

Die 2015 erschienene Monographie von Andreas Lesser über "Die albertinischen Leibärzte vor 1700 und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ärzten und Apothekern" enthält die Kurzbiographien von über 100 Leibärzten albertinischer Kurfürsten bzw. Herzöge von Sachsen aus der Zeit zwischen dem frühen 16. Jahrhundert und dem Jahr 1700. Auch die Biographien einiger kursächsischer Hofärzte sowie Wundärzte, Bruch- und Steinschneider des 16. und 17. Jahrhunderts werden behandelt.

Die Anstellung von persönlichen Leibärzten wurde bei den Albertinern seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts immer beliebter, weshalb zeitweilig bis zu sechs Mediziner gleichzeitig in ihren Diensten standen. In Verbindung mit der schwierigen finanziellen Lage nach dem Dreißigjährigen Krieg resultierte dies gerade im 17. Jahrhundert nicht selten in verzögerten oder ausbleibenden Gehaltszahlungen. Diese Problematik thematisiert Andreas Lesser in einem einführenden Abschnitt ebenso wie die Aufgaben, Bestallungen und Beschäftigungsbedingungen der Ärzte. - Neben Graduierungsschriften dienen die Leichenpredigten auf die Mediziner, aber auch auf ihre Verwandten und Kollegen, als wichtigste Quelle für die vorliegende Darstellung. Die Ärzte pflegten nicht selten enge verwandtschaftliche Beziehungen zueinander und traten als Autoren von Epicedien für Verstorbene in ihrem privaten und beruflichen Umfeld in Erscheinung. Die Leichenpredigten leisten auf diese Weise einen Beitrag zur Rekonstruktion dieser Berufs- und Verwandtschaftsverhältnisse.

 

Bibliographische Informationen:
Andreas Lesser, Die albertinischen Leibärzte vor 1700 und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ärzten und Apothekern, Petersberg 2015 (Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung 34), ISBN: 978-3-7319-0285-0.

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