Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Band 49 der Marburger Personalschriften-Forschungen erschienen

29.04.2010

Kategorie: Neuerscheinungen

Band 49 der Marburger Personalschriften-Forschungen ist erschienen:

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Stadtarchiv Pirna, aus der ehemaligen Bibliothek der Fürstenschule St. Afra/Meißen sowie Nachträge zu den Beständen von St. Nikolai und St. Thomas/Leipzig und der Kirchenbibliothek Röhrsdorf. 2010. XI, 83 Seiten. ISBN 978-3-515-09680-5. EUR 24,00.

 

Band 49 der Reihe Marburger Personalschriften-Forschungen vereint Leichenpredigten und sonstige Trauerschriften aus Beständen des Stadtarchivs Pirna, der ehemaligen Bibliothek der Fürstenschule St. Afra in Meißen und aus den Kirchenbibliotheken St. Nikolai und St. Thomas in Leipzig sowie St. Bartholomäus in Röhrsdorf. Unter den 151 Katalogisaten befinden sich 115 auf Männer, 36 auf Frauen, 28 sind Adligen gewidmet. Im Hinblick auf die vergleichsweise geringe Anzahl von Katalogeinträgen weist der vorliegende Band eine erstaunliche inhaltliche Breite auf. Ein außergwöhnliches Beispiel für Mobilität und Integration stellt die Leichenpredigt auf Gottlieb Christian Friedrich Wohlfarth (1714-1754) dar. Aus Sofia gebürtig, verschlug es ihn zuletzt nach Freiberg, wo er sich taufen ließ und als Hüttenarbeiter tätig war. Ebenfalls in Verbindung mit Freiberg stand der 1687 verstorbene kursächsische Rat und Dolmetscher Georgius Gentius, der verarmt in der Bergstadt seine letzte Zuflucht fand. Ein tragisches Ende nahm die Familie des Freiberger Gewürzkrämers Andreas Köler im Jahre 1616, die einem Serienmörder zum Opfer fiel. Von Schicksalsschlägen anderer Art wurde die Stadt Sangerhausen im Jahre 1565 heimgesucht, als bei einer Pestepidemie 1174 Menschen ums Leben kamen. Der Pfarrer Heinrich Roth veröffentlichte eine Sammlung seiner Leichenpredigten für einen Teil der während dieser Zeit verstorbenen Personen. In der Leichenpredigt auf Anna Braun wirft er einen Blick auf den mit der Pest verküpften Aberglauben.

Aus dem Inhalt:
Das Vorwort informiert über Grundsätzliches bei der Erarbeitung und für die Benutzung des Bandes. Im Katalogteil sind die Einträge nach der alphabetischen Reihenfolge der Namen der Verstorbenen geordnet. Eine differenzierte Nutzung des Kataloges ermöglicht der Registerteil, in dem gezielt nach Personennamen, Berufen, Orten und bildlichen Beigaben gesucht werden kann.

Interessenten:
Kultur-, Literatur-, Kirchen- und Medizinhistoriker, an Historischer Demographie, Historischer Familienforschung und Regionalgeschichte Interessierte, ferner Kunst- und Musikwissenschaftler, Institute, Bibliotheken, Archive und Museen.

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