Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Band 47 der Marburger Personalschriften-Forschungen erschienen

27.01.2009

Kategorie: Neuerscheinungen

Band 47 der Marburger Personalschriften-Forschungen ist erschienen:

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Kirchenbibliothek zu Röhrsdorf. Nachtrag. 2008. XI, 127 Seiten. ISBN 978-3-515-09305-7. EUR 28,00.

 

2004 erschien als Band 40 der Marburger Personalschriften-Forschungen der Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Bibliothek der Kirchengemeinde St. Bartholomäus zu Röhrsdorf. Dieser bereits im 14. Jahrhundert erwähnte Ort zählt heute zur südöstlich von Meißen liegenden politischen Gemeinde Klipphausen. – Eine Neuordnung der Röhrsdorfer Bibliothek in den Jahren 2007/08 förderte weitere Leichenpredigten zutage, die zum einen die bereits vor vier Jahren getroffene Aussage bestätigten, dass diese Büchersammlung über einen beachtlichen Bestand pietistischer Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts verfüge, und zum anderen den vorliegenden Nachtragsband notwendig machten, der 215 Einträge aufweist.

Von den Gefeierten sind durch ihre Tätigkeit bis heute der Rechtsgelehrte Samuel Freiherr von Pufendorf, der Diplomat und Schriftsteller Friedrich Rudolff Ludwig Freiherr von Canitz, der Baumeister und Ingenieur Christian Eltester, der Musiker Jacobus Hintze sowie der Theologe und Historiker Philipp Jacob Spener allgemein bekannt.

Mehrere Personalia veranschaulichen, wie weit frühneuzeitliche Bildungs- und Berufswege auch geografisch reichen konnten. Zur Geschichte von Röhrsdorf findet sich eine handschriftliche Leichenpredigt auf den Pfarrer Gottfried Nathanael Schmidt, dessen Amtszeit die ganze erste Hälfte des 18. Jahrhunderts währte. Ein Sammelband umfasst Leichenpredigten vorwiegend sächsischer Provenienz aus dem 17. Jahrhundert.

In vier weiteren Bänden bewahrt die Bibliothek die gesammelten Leichenpredigten Speners. Die meisten der von ihm Geehrten hatten in Berlin oder Frankfurt am Main gelebt. Indem seine Leichenpredigten die Wertschätzung des Bibellesens, die intensive Beschäftigung mit orientalischen Sprachen, die veränderte Auffassung von Katechese, die Milderung konfessioneller Gegensätze und das Interesse gegenüber dem Judentum belegen, bilden sie ein herausragendes Zeugnis pietistischen Schreibens und Wirkens.

Aus dem Inhalt:
Das Vorwort informiert über Grundsätzliches bei der Erarbeitung und für die Benutzung des Bandes. Im Katalogteil sind die Einträge nach der alphabetischen Reihenfolge der Namen der Verstorbenen geordnet. Eine differenzierte Nutzung des Kataloges ermöglicht der Registerteil, in dem gezielt nach Personennamen, Berufen, Orten und bildlichen Beigaben gesucht werden kann.

Interessenten:
Kultur-, Literatur-, Kirchen- und Medizinhistoriker, an Historischer Demographie, Historischer Familienforschung und Regionalgeschichte Interessierte, ferner Kunst- und Musikwissenschaftler, Institute, Bibliotheken, Archive und Museen.

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