Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Band 40 der Marburger Personalschriften-Forschungen erschienen

28.09.2004

Kategorie: Neuerscheinungen

Band 40 der Marburger Personalschriften-Forschungen ist erschienen:

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Kirchenbibliothek zu Röhrsdorf. 2004. XII, 176 Seiten. ISBN 3-515 08622-6. EUR 32,00.

 

Der vorliegende Katalog verzeichnet die Leichenpredigten und sonstige Trauerschriften in der Bibliothek der Kirchengemeinde St. Bartholomäus zu Röhrsdorf bei Meißen. Den Grundstock dieser Büchersammlung legte der Patronatsherr der Kirche, Johann August von Ponickau (1718-1802), indem er aus seiner Privatbibliothek 200 Bücher mit theologischen Inhalten der Kirche schenkte. Eine weitere Schenkung ließ den Bestand auf etwa 1500 Bände anwachsen. Die Röhrsdorfer Leichenpredigten stammen aus der Zeit von etwa 1652 bis 1777. Die Mehrzahl der mit 204 Einträgen erfaßten Verstorbenen sind Adlige; innerhalb dieser Gruppe nehmen Angehörige der Linien und Nebenlinien des Hauses Wettin den höchsten Rang ein. Die wohl bedeutendsten Geehrten aus der Reihe der Gelehrten sind der Historiker Conrad Samuel Schurtzfleisch sowie der Astronom und Kalendermacher Gottfried Kirch. Den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg des Bürgertums in der Frühen Neuzeit repräsentiert Andreas Rosenthal, der vom Lehrling der "Gold-Arbeiter-Kunst" bis zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kommerzienrat avancierte und dessen einige Jahre währende, durch Deutschland, Österreich und Italien führende Wanderschaft als Handwerksbursche detailliert in den Personalia seiner Leichenpredigt beschrieben wird.

Inhaltlich bieten die Röhrsdorfer Quellen eine Fülle von Informationen vornehmlich zu Leben und Kultur adliger Familien des mitteldeutschen Raumes in der Frühen Neuzeit. Exemplarisch sei auf zwei Aspekte hingewiesen: Einerseits vermag der Bestand seiner Geschlossenheit wegen die Geschichte einiger sächsischer Adelsgeschlechter über gewisse Zeiten und Räume hinweg zu dokumentieren und andererseits sind die zahlreichen, zum Teil großformatigen Illustrationen einer ikonographischen Würdigung wert.

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