Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Als Frau im Dreißigjährigen Krieg

11.09.2018

Kategorie: Nachrichten

Leichenpredigt als Quelle bei Terra X

Spielszene aus der Terra X-Dokumentation über den Dreißigjährigen Krieg

Das ZDF zeigt in seiner bekannten Dokureihe "Terra X" am kommenden Sonntag, dem 16. September 2018, um 19:30 Uhr den zweiten Teil eines Films von Ingo Helm und Volker Schmidt-Sondermann zum Dreißigjährigen Krieg, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 400. Mal jährte. Über Tagebücher, Briefe, aber auch Leichenpredigten findet die Dokumentation dabei einen neuen und fesselnden Zugang zu den Kriegsereignissen und ihren Auswirkungen und kann auf diese Weise das Geschehen aus der Perspektive der einfachen Menschen zeigen.

So werden auch im zweiten Teil mit dem Titel "Verwüstung und Versöhnung" anhand von Ego-Dokumenten individuelle Schicksale im Krieg beleuchtet und damit die Kriegswirklichkeit lebendig gemacht. Auf der Grundlage ihrer Leichenpredigt wird auch die Geschichte der Elisabeth Gneupel (geb. Gemmeroth) anschaulich erzählt. Gneupel wurde 1611 bei Danzig geboren und ehelichte dort den kurfürstlich sächsischen Rittmeister Martin Gneupel, welchen sie im Krieg mit dem Tross des Heeres begleitete. Die beiden bildeten damit eine zeittypische Überlebensgemeinschaft und zogen mit der Karavane von der heutigen Slowakei über Rostock und Italien bis nach Stendal. In der Schlacht von Wittstock an der Dosse wurde Elisabeth Gneupel 1636 im Alter von nur 25 Jahren auf der Flucht von einem Querschläger getroffen und starb. Sie hinterließ ihren Mann und ihren Sohn Christoph, das einzige überlebende Kind des Paares.

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