Forschungsstelle für Personalschriften Marburg

Adlige Leichenpredigten

22.03.2016

Kategorie: Neuerscheinungen

Aufsatz von Pia Dransmann

In ihrem 2014 erschienenen Aufsatz "De mortuis nil nisi bonum? Analyse adliger Leichenpredigten der Frühen Neuzeit am Beispiel der Bad Essener Familie von dem Bussche-Ippenburg" untersucht Pia Dransmann am Beispiel von Leichenpredigten dieser niederadligen Familie, ob Trauerschriften auf Familienmitglieder in erster Linie auf die Repräsentation der Familie oder die Darstellung der individuellen Persönlichkeit des Verstorbenen ausgerichtet waren.

Als Untersuchungsgrundlage werden dazu exemplarisch die Leichenpredigten auf fünf Brüder der Stammlinie von dem Bussche-Ippenburg gewählt, die zwischen 1639 und 1649 geboren wurden. Die Leichenpredigten werden anhand von sieben Kategorien analysiert, zu denen etwa Abstammung, akademische und militärische Ausbildung, Sicherung der Dynastie sowie ritterliche Tugenden gehören. Dabei zeigt sich, dass die Personalia der Verstorbenen zwar der allgemeinen Familienrepräsentation dienten, aber auch die individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck brachten. Wie stark die Elemente der Repräsentation ausgeprägt waren, wurde dabei durch Persönlichkeit und Lebensweg der Verstorbenen beeinflusst. Während bei den jung verstorbenen Männern und Familienvätern der tröstende Charakter der Predigten im Vordergrund stand, zeigen sich bei den älteren und verdienteren Verstorbenen ausgeprägtere repräsentative Züge sowie die Betonung ihres Vorbildcharakters.

 

Bibliographische Informationen:
Pia Dransmann, "De mortuis nil nisi bonum?" Analyse adliger Leichenpredigten der Frühen Neuzeit am Beispiel der Bad Essener Familie von dem Bussche-Ippenburg, in: Volker Arnke/Heinrich Schepers (Hg.), "Zu wißen und kundt sey hiemit...". Neue Erkenntnisse zur Osnabrücker Landes- und Stadtgeschichte aus studentischen Forschungen, Osnabrück 2014, S. 109-127, ISBN: 978-3-9813796-5-5.

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